Berufsschule Imani


Südlich der Stadt Moshi erstreckt sich die riesige Massai-Ebene. Das Gebiet ist sehr trocken. Früher tuckerten hier die Züge durch auf ihrer Fahrt von der Hafenstadt Dar es Salaam nach Arusha. Seit vielen Jahren ist auf dieser Schmalspurstrecke der Zugsverkehr eingestellt.

Im Dorf Mtacudja befindet sich die handwerkliche Berufsschule IMANI, gegründet 2001 durch die Schwester Placida Mosha (Congregation Sisters of our Lady of Kilimanjaro). Die Schule hat sich sukzessive entwickelt, ist staatlich anerkannt. Heute geniessen bereits 90 Lehrlinge eine gründliche Ausbildung in verschiedenen Berufen. Es hat einige behinderte Lehrlinge, viele sind HIV-Waisen, noch mehr kommen aus sehr armen Verhältnissen. Der Ruf der Schule ist gut, das Lehrpersonal ist weitgehend treu, obwohl unterbezahlt. Einige wenige Maschinen und Geräte für die fachliche Ausbildung waren vorhanden, andere wurden nach und nach gespendet.

  

Als die Stiftung Karibu-Kinderhilfe 2009 beschloss, die Schule zu unterstützen, waren ein Teil der Infrastruktur in einem schlechten Zustand, vor allem die Küche und die Toiletten. Zudem  fehlte ein grosser Esssaal, der auch weitere Bedürfnisse der Schule (z.B. Freizeitveranstaltungen) decken konnte. Die Lehrer warteten bereits drei Monate auf die Bezahlung der Löhne. Dabei trug die Schule viel dazu bei, ihre Situation selber zu verbessern, so durch Gemüseanbau und Tierhaltung, womit ein Teil der Ernährung der Schüler und Lehrer gedeckt war.

Die Lehrlinge arbeiteten täglich 1-2 Stunden im Garten und in der Küche.

 

Das von Karibu-Kinderhilfe gesponserte Mehrzweckgebäude dient verschiedenen Zwecken: Speisesaal mit Küche und Durchreiche, Sitzungsraum für den Elternrat, Singsaal, Freizeitgestaltung am Abend und an Wochenenden.

Die bedeutende Unterstützung durch KARIBU-Kinderhilfe war nicht ganz uneigennützig. Es wurde eine Zusammenarbeit mit dem Zentrum Boma angestrebt. Für uns war die  Berufsschule IMANI Hilfe beim Aufbau einer kleinen handwerklichen Berufsschule für behinderte und normale Jugendliche im Zentrum Boma.

 

Schrittweise bauten wir die Infrastruktur aus. Nach dem Mehrzweckbau mit Küche folgte eine moderne Schlosserei, ausgerüstet mit Werkzeugen und Occasions-Anlagen aus der Schweiz. Die schon bestehende Schreinerei erhielt ebenfalls bewährte Maschinen. Zudem wurde der Boden neu betoniert. Leider waren auch die Klassenzimmer in einem sehr schlechten Zustand. Freiwillige, pensionierte Berufsleute aus der Ostschweiz renovierten sie. Schliesslich wurde ein Gebäude mit vier grossen Räumen erstellt. Es beherbergt die "Geschützte Werkstatt" für Behinderte, eine zusätzliche Werkstatt für Schneiderei-Ausbildung, sowie einen Klassenraum für geistig Behinderte. 2019 wurde eine Hühnerfarm für Legehühner realisiert. Mit dem Verkauf der Eier und der Poulets kann sich die Berufsschule finanziell entlasten. In den Jahren 2021/22 wurde der Garten stark erweitert und die Bewässerung mit gespeichertem Regenwasser umgestellt.

 

Köchinnen/Koch-Lehrende in der praktischen Ausbildung.

Die Ausbildung "Schneider/Schneiderin" ist sehr gefragt.

Schneiderinnen mit ihrem Lehrer

Ein Blick in den Esssaal am Mittag

Albinos an der Strickmaschine in der "Geschützten Werkstatt"

 

2019 und 2020  bot die Schweizerin Edith Müller kreative Design-Kurse mit afrikanischen Stoffen und Farben an. Sie waren kostenlos und richteten sich an die vier Schneider Lehrpersonen in unseren beiden Berufsschulen.  Lesen Sie mehr...

 

Geistig behinderte Jugendliche beim Basteln